Wenn Sardinen vergleichsweise viel Platz haben...
So, nachdem ich jetzt endlich alle Bilder zusammen habe, will ich sie euch natürlich auch nicht vorenthalten.
An unserem dritten Tag in Xi'an war erst einmal ausschlafen angesagt. Anschließend ging es zum gemütlichen Sightseeing in der Innenstadt, sollte man meinen...Man muss nämlich gewisse Gebäude erst einmal finden. Wir wollten die älteste Moschee Chinas besuchen, mussten allerdings mal wieder mit der chinesischen Mentalität "Wenn du's nicht weißt, sag einfach irgendwas, bloß nicht Gesicht verlieren" Bekanntschaft machen. Nachdem uns innerhalb von 20 Metern 2 Leute in komplett unterschiedliche Richtungen losgeschickt hatten, haben wir glücklicherweise ein nettes Paar gefunden, das uns sogar hingebracht hat (unentgeldlich, muss in China immer dazugesagt werden). Die Moschee selbst sah eigentlich eher wie ein normaler chinesischer Tempel aus, nur mit Gebetsteppichen und Halbmond auf dem Dach.





Interessanter war die Basarstrasse davor, wo wir mal wieder unsere Verhandlungsfähigkeiten trainieren konnten.



Die Heimfahrt war dann das eigentliche Erlebnis des Tages. Es fing schon vor dem Bahnhof an, als alle Strassen auf dem Weg schon mit Fahrzeugen vollgestopft waren. Den letzten Kilometer haben wir zu Fuß zurückgelegt, weil auf der Strasse nichts ging. Im Bahnhof selber (wir waren glücklicherweise sehr früh da) haben wir unser "Lager" vor dem Eingang zu den Bahngleisen aufgeschlagen, der mit Toren versehen war, um beim Einsteigen kein Chaos entstehen zu lassen (erstaunlich gut organisiert). Von unserem Lager aus haben wir dann Leute auf "Nahrungssuche" geschickt (nur westliches Fast-Food, man möchte bei 12 Stunden Zugfahrt ja keine Lebensmittel-Vergiftung riskieren). Als dann endlich die Tore aufgingen, musste natürlich gestoßen und gedrängelt werden, was das Zeug hielt, bis man endlich im Zug war. Gut und schön, denkt man jetzt, allerdings gab es ein Problem. Die Zugkarten waren so schnell vergriffen, dass wir 15 min nach Eröffnung des Verkaufs nur noch Stehplätze bekommen haben. Wir mussten uns also kleine Stühle (wirklich klein) kaufen und im Gang platznehmen, was darin resultierte, dass man, wenn man mal geschlafen hat (es war ein Nachtzug), alle 5 Minuten aufstehen konnte, weil jemand zur Toilette musste oder Zugpersonal durchkam. Wir haben allerdings das Beste aus der Situation gemacht (Es kam jemand vorbei, der Bier verkauft hat) und hatten trotzdem Spaß. Interessante Unterhaltungen mit Chinesen auf den begehrten Sitzplätzen und einige Ausflüge zum Speisewagen trugen dazu bei, dass die 12 Stunden nicht allzu lang wurden. Was mich allerdings wirklich überrascht hat war die Qualität der chinesischen Züge, die der eines ICE nicht wirklich nachsteht. Alles in allem eine grenzwertige Erfahrung, die ich aber nicht missen möchte.

Bahnhof...



Im Zug





Ja, viel Platz bietet dieser Stuhl nicht...



Weg zum Speisewagen



Und noch ein paar andere gemischte Bilder von unserem Trip:

Chinesische Metzgerei



Wache bei der Terrakotta-Armee, hat in der ganzen Zeit nicht einmal geblinzelt



Unser Auto: Absicherungsmechanismus mit unserem Fahrer: er bekommt das Geld im Voraus, wir den Autoschlüssel