Samstag, 16. Oktober 2010
Most dangerous hiking-place in the world
Am nächsten Tag ging es dann zum Hua Shan, dem westlichsten der 5 heiligen taoistischen Berge Chinas (übrigens mit demselben Fahrer). Der Berg, in einigen Reiseführern auch als "most dangerous hiking-place in the world" beschrieben, hat 5 verschiedene Gipfel, die bis zu einer Höhe von 2100m reichen.
Wir sind morgens aufgrund verschiedener Faktoren (Club-night, Mädels,...) nicht so früh weggekommen wie ursprünglich angedacht und hatten etwas Zeitmangel, weshalb wir "nur" den Nordgipfel in Angriff genommen haben. Dieser ist 1600m hoch, wenn man allerdings bedenkt, dass wir bei 350m losgegangen sind, ist das trotzdem ordentlich. Der Lonely Planet hat für die Route 3-5 Stunden veranschlagt, wir waren in 2,5 oben.
Was den Berg so besonders macht sind seine unheimlich steilen Felswände und gefährlichen Pfade. Besonders riskant ist es, wenn viele Leute auf dem Weg sind (zum Beispiel am National Holiday). Eine mögliche Route z.B. führt über schmale Holzplanken über einen 400m Abgrund, etc. Wir haben einen vergleichsweise harmloseren Weg gewählt, aber auch der war nicht ohne. Es gab Passagen, wo man mehr oder weniger senkrecht die Wand hoch musste, mit 20 Chinesen vornedran. Da kann man nur hoffen, dass keiner abrutscht...
Ist man dann allerdings oben angekommen wird man mit einer zugegebenermaßen atemberaubenden Kulisse belohnt.
Nachdem wir oben gerastet und ein leckeres kühles Bier verzehrt hatten, wollten wir mit der Seilbahn wieder herunterfahren. Allerdings war soviel Andrang, dass wir ca. 3 Stunden warten mussten. Bis wir unten waren, war es schließlich dunkel.
Am nächsten Tag stand dann noch ein klein wenig Sightseeing und die Heimreise an.

Peanutbutter-Jelly Frühstück am Fuß des Berges:













Auf dem Nordgipfel





Blick vom Nordgipfel




Xi'an
Aufgrund eines schier gigantischen Workloads hier in China (jeden Tag muss mindestens eine Sache, meistens mehr, eingereicht werden) habe ich momentan leider fast keine Zeit den Blog zu pflegen. Deshalb komme ich leider erst heute dazu, meinen Trip über den chinesischen Nationalfeiertag zu beschreiben. Die erste Oktoberwoche lang hatten wir keine Uni und haben deshalb beschlossen, nach Xi'an zu fliegen. Da ich noch nicht alle Bilder habe, werde ich den Eintrag in drei Teile aufspalten. Xi'an (8 Millionen EInwohner) ist die alte Hauptstadt Chinas und liegt ca 1100km südwestlich von Beijing. Der Grund, warum man Xi'an auch bei uns kennt ist die Terrakotta-Armee, die wir natürlich unter anderem besichtigt haben. Sie ist weit weniger eindrucksvoll, als manche Bilder das vermuten lassen würden.
Aber zunächst einmal mussten wir ja hinkommen: Das Problem mit Reisen am chinesischen Nationalfeiertag ist die Tatsache, dass fast das ganze Land auf den Beinen ist, weil alle nach Hause zu ihren Familien fahren. Nur um die Dimensionen klarzumachen, China hat alleine 110 Millionen Wanderarbeiter und die sind bei weitem nicht die einzigen, die nach Hause fahren. Für den Hinweg haben wir uns also für das Flugzeug entschieden, was auch sehr stressfrei war, in Xi'an, vor allem an den Touristenattraktionen allerdings war es dann schon gesteckt voll. Die Rückreise wird aus noch zu erwähnenden Gründen einen eigenen Eintrag bekommen.
In Xi'an angekommen haben wir erstmal unser Hotel bezogen. Es ist unglaublich, was man für 10 € die Nacht in China bekommt:



Am ersten Tag stand dann die Terrakotta-Armee auf dem Programm. Vor den günstigen Bussen gab es eine ca 2km lange Menschenschlange, also haben wir kurzerhand ein Black Cab gemietet mit einem erstaunlicherweise englischsprachigen Fahrer, der dauernd zu Scherzen aufgelegt war.
Die Terrakotta-Armee war, wie gesagt, nicht soo eindrucksvoll, trotzdem ein paar Bilder ;)





Das Nachtleben von Xi'an, insbesondere das muslimische Viertel, hatten es dafür in sich. So hatte ich mir China vorgestellt, kleine Stände, basarmäßig aufgebaut mit allerlei interessantem Zeug, Strassenessen und viele, viele Menschen:









Auf einem der Hauptplätze, genauer gesagt am Trommelturm, wurden dann Drachen steigen gelassen, mehrere kleine Drachen an endlos langen Fäden:



Wir wollten es natürlich auch versuchen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg



Xi'an ist außerdem berühmt als Dumpling-Hauptstadt Chinas. Zur Erläuterung: Dumplings, oder Jiaozi sind kleine Maultaschen, die mit allerlei Sachen gefüllt werden und so unfassbar lecker sind, dass ich mir nicht erklären kann, warum man sowas nicht in deutschen Chinarestaurants bekommt. Wir haben uns also auf die Suche nach einem der berühmten Dumpling-Banquets gemacht und sind schließlich in einem sehr guten und sehr vollen Lokal gelandet. Es gab in etwa 10 Gänge an Dumplings, alle verschieden und teilweise sehr kunstvoll (Anemonenform, Schildkrötenform) mit allen möglichen Füllungen von Nüssen über Meeresfrüchte bis hin zu extrem scharfem Lammfleisch.



Die Stärkung musste auch sein, denn am nächsten Tag ging es zum Hua Shan.